Im letzten Post habe ich Euch unser Wohnmobil näher gezeigt, dass 2 Wochen unser zu Hause war. Heute nehme ich Euch mit auf unsere Reise nach Italien.
Als wir unser Wohnmobil von Dethleffs abgeholt hatten, goss es im Allgäu in strömen. In dem Moment war ich so froh, dass wir einfach losfahren konnten und kein Ferienhaus vor Ort gebucht hatten. Immer der Sonne entgegen! Die erste Fahrt mit dem Wohnmobil war ziemlich aufregend, denn es war unsere erste Reise damit und so klein war unser Gefährt ja nicht. Aber es klappte viel besser als gedacht, wir blieben auf den großen Straßen und hatten den ganzen Urlaub keine Probleme.
Der Hinweg nach Italien führte uns durch unzählige Tunnel, vorbei an Wasserfällen und den schneebedeckten Alpen. Wir fuhren mit dicken Jacken bei gerade mal 7 Grad los, es waren gerade die Eisheiligen. In Bayern fuhren wir über die österreichische Grenze und hatten vorher noch die nötige Vignette gekauft.
Dann kam der 14 km lange Arlbergtunnel zwischen Tirol und
Voralberg, dass Highlight der Strecke, auf den die Große die ganze Zeit schon
gewartet hatte. In Tirol ging das Thermometer schon hoch auf 14 Grad, immerhin!
Dann kam der Brennerpass, eine Strecke die sehr sehenswert ist, aber dank
meiner Höhenangst, so gar nicht zu meinen Lieblingsstraßen gehört. Die
Belohnung wartet jedoch dahinter, denn schwupps in Bozen in
Südtirol angekommen, hatten wir Sonnenschein und 20 Grad! So konnte es
weitergehen.
Unser
Ziel war der Gardasee, denn ich hatte schon ganz viel schönes darüber
gehört. Wir entschieden uns für den Ort Peschiera, am Südostufer des
Gardasees in der Provinz Verona.
Wir hatten die ganze Zeit gedacht, es sei Vorsaison und überall noch leer. Dabei wussten wir nicht, dass Bayern und Baden-Württemberg Pfingstferien hatten. Und irgendwie hatten wir auch verdrängt, dass es ja auch noch viele Familien (wie wir) mit nicht schulpflichtigen Kindern gibt. Dazu Rentner und Touristen von überallher. Und nicht zu vergessen, die Einheimischen. Kurz gesagt, Peschiera war richtig voll!
Egal wo man stand oder ging, ich hatte ständig Angst um meine
beiden Kinder. Die Hauptverkehrsstraße führt direkt durch den Ort und der
Bürgersteig ist ziemlich schmal für die Menge an Menschen. Autos, Roller,
Motorräder und Fahrräder sausten eng an uns vorbei. Am ersten Tag war auch
gleich Markt und es gab nirgends ein durchkommen. Schweißausbrüche sind da garantiert.
Als wir am nächsten Tag um den See spazieren wollten, strömten uns die (deutschen) Fahrradfahrer an der Promenade nur so entgegen und nahmen keinerlei Rücksicht auf die Fußgänger. Sie fuhren nebeneinander, querfeldein, klingelten wie wild und schimpften. Wir konnten nur ganz rechts gehen, den Kleinen auf dem Arm und die Große wurde sogar an der Hand ein paar Mal fast umgefahren.
Auch wenn der Gardasee bei Peschiera natürlich sehr schön ist, mit
seinem klaren Wasser und den Palmen ringsherum, so stellte sich bei uns
allen kein Urlaubsgefühl ein. Denn auch die Badestellen fielen
sehr klein aus, als Küstenkinder fehlte uns der Strand.
Wieder war es super, dass wir uns nicht festlegen mussten, sondern nach zwei Nächten einfach mit unserem Wohnmobil weiterfahren konnten.
Wir fuhren einfach los. Ich hatte noch zwei Reiseführer für Venedig und Verona mit, denn beide Städte wollten wir gerne sehen. Unterwegs schaute ich nach Campingplätzen und sah, dass es auf der Landzunge zwischen der Adria und Venedig viele schöne Plätze gab. Schon auf dem Weg dorthin, waren wir von dem Anblick so begeistert. Kanäle und Sandbänke wechselten sich mit den angebauten Feldern und den italienischen Häusern ab.
Dazu stiegen auch die
Temperaturen immer mehr. An der Nordküste der Adria
fanden wir einen schönen Campingplatz und blieben acht Nächte, so
gut gefiel es uns. Trotz vieler Gäste verlief es sich und es war auch noch überall ausreichend Platz vorhanden.
In dieser Zeit konnten wir jeden
Tag in der Adria oder dem Pool baden und haben am Strand
stundenlang eine Sandburg gebaut und die schönsten Muscheln gesucht.
Die italienischen Campingsplätze, die wir bisher
kennengelernt haben, sind alle sehr auf
Familien eingestellt. Sie haben verschiedene Spielplätze, Bastel- und
Malangebote für Kinder, Restaurants, meistens einen Supermarkt und wenn man
Glück hat, sogar eine eigene Eisdiele. Dazu gibt es am Abend Kinderdisco oder
Familienspiele und meine Kinder haben immer ganz schnell neue Campingfreunde
gefunden.
Einen Tag leihten wir uns auf dem Campingplatz Fahrräder aus und sind
16 km nach Lio
Piccolo gefahren.
Entlang der Lagune von Venedig ist diese Strecke einfach
wunderschön und recht einfach zu fahren, da nur einmal eine Brücke kommt,
ansonsten ist die Strecke flach. Jedoch müssen auch Kinder vor der Lagune auf
der Straße fahren, da es keine Radwege gibt.
Ca. 500 Meter nach Lio Piccolo wurden wir von dem wunderschön gelegenen
Restaurant Agriturismo Le Manciane
überrascht.
Dort konnte man draußen in einem großen Garten essen und die Kinder sich auf
den Spielgeräten und der Wiese austoben.
Es gibt hauptsächlich regionale Küche mit viel Fisch, Lasagne und Desserts. Wir bestellten unter anderen auch einen gemischten Kuchenteller, den ich Euch sehr empfehlen kann.
An
einem anderen Tag sind wir vom Hafen Punta Sabbioni weiter mit dem Schiff
nach Venedig gefahren.
Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, nach Venedig zu kommen. Schiffe, die direkt durchfahren.
Oder die öffentlichen Verkekehrsschiffe, wie bei uns die Busse. Sie halten
vorher noch an weiteren Inseln in der Lagune und die Anreise ist recht lang.
Auf dem direkten Schiff nach Venedig haben wir gut einen Sitzplatz bekommen.
Bei den öffentlichen Schiffen, die an den einzelnen Inseln halten, muss man damit rechnen, dass es sehr voll ist,
denn es fahren sowohl Touristen, als auch die Einheimischen damit. Das
bedeutet langes warten und möglicherweise keinen Sitzplatz. Daher würde ich nach Venedig die
direkten Schiffe bevorzugen.
Durch die Lagune von Venedig fuhren wir direkt in die Bucht von San Marco hinein. Vom Wasser aus, ist dies ein traumhafter Anblick. Am Hafen selbst ist es sehr voll! Man bekommt erst einmal einen Schreck, aber sollte sich nicht Abschrecken lassen. Mit knapp 30 Millionen Besuchern im Jahr gehört Venedig zu den meistbesuchtesten Städten Europas, aber es verläuft sich, je weiter man in die Straßen hineingeht. Plötzlich schaut man sich um und ist (fast) alleine.
Venedig ist eine sehr schöne und beeindruckende Stadt, mit ihren vielen Wasserkanälen, den Gondeln, den vielen Kirchen, dem Markusplatz, der Architektur und den Brücken. Die 435 Brücken können mit Kinderwagen jedoch ziemlich beschwerlich werden, denn eine Rampe habe ich nur einmal am Hafen gesehen. Ansonsten sind es viele, viele Treppenstufen.
Venedig mit Kindern, da gibt es viel zu entdecken! Die vielen bunten Masken oder Marionettenpinocchios an den Ständen. Hunderte von Tauben am Markusplatz,
die ganz zutraulich auf den Armen landen, weil sie sich ein paar Brot-
oder Kekskrümel erhoffen. Aber Vorsicht, dass Füttern ist strengstens
verboten, die Polizei ist präsent und es kann ein hohes Bußgeld
verordnet werden.
Dann die vielen kleinen Taxiboote und Gondeln in den Kanälen anschauen, natürlich das leckere italienische Eis schlecken und Nudeln oder Pizza in einem kleinen Hinterhofrestaurant essen. Und wer Zeit und etwas mehr Geld (zwischen 80-100 Euro) übrig hat, der kann eine wunderschöne Gondelfahrt durch die Kanäle machen.
Kleiner Geheimtipp! Wem eine Gondelfahrt zu teuer ist, der kann für 50 Cent bis 1 Euro mit einer Traghetto, einer Gondelfähre, den Canal Grande überqueren. Diese Fähre mit zwei Gondolierien und bis zu 12 Personen, muss jeder Gondolieri ein Jahr lang fahren, bevor er die Lizens für eine eigene Gondel bekommt.
Mit Kindern läuft ein Städteausflug natürlich ganz anders, als wenn man als Pärchen zusammen eine Stadt entdeckt. Darum haben wir in Venedig auch bei keiner Sehenswürdigkeit Stunden angestanden, sondern sind gemütlich durch die Stadt flaniert, haben hier und dort angehalten und geschaut, auf Treppenstufen gesessen oder haben die Kinder durch die Scharen von Tauben rennen lassen.
Nach ein paar Stunden sind wir mit dem Schiff wieder zurück zum Campingplatz und alle waren sich einig, Venedig ist ganz toll!
Beim nächsten Mal zeige ich Euch noch den Rest unserer schönen Italienreise mit dem Wohnmobil.
Wie schön! Wir waren letztes Jahr auch in Pesciera! Ich fand den Verkehr auch mörderisch! Am See entlang war es aber ganz O.K.
AntwortenLöschenViele Grüße von Margit
Das sind so wunderschöne Fotos und das Wohnmobil ist ne Wucht! Danke fürs Mitnehmen, ich kann den nächsten Post jetzt schon kaum erwarten. Seid Ihr mit den Kindern auch in Verona gewesen, wenn der Reiseführer mit dabei war?
AntwortenLöschenViele Grüße Katharina
Das klingt ja sehr abenteuerlich und aufregend. Aber selbst eine neue Stadt zu erkunden ist für die meisten Kinder ja spannend, weil es einfach so viel zu entdecken gibt. Und somit kein Genörgel aufkommt ;-)
AntwortenLöschenLiebe Samstagsgrüße,
Sabine
Hej tanja, das klingt wirklich nach einem tollen Urlaub. Mit dem Wohnmobil ist man einfach ungebundener, gerade mit kleineren Kindern. der Verkehr in Italien ist sowieso mörderisch :0)Venedig würde ich auch gerne einmal sehen....ganz LG aus Dänemark ulrike :0)
AntwortenLöschenOhhhh, liebe Tanja,
AntwortenLöschenwie schön! So tolle Bilder! Und du hast so schön geschrieben, ich hatte manchmal das Gefühl dabei zu sein...auch deshalb, weil du berichtet hast, was hier und da nicht so optimal war mit Kindern...da kann ich mich direkt einfühlen.
Nach Venedig würde ich auch mal gern...hach... irgendwann vielleicht ;o)
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag! Liebe Grüße
Barbara
p.s. hoffe meine Mail ist angekommen?
Liebe Tanja,
AntwortenLöschenwie schön das du uns auf deine Reise mitgenommen hast. So komme ich auch in den Urlaub ;-)) Italien ist ja für uns Bayern die zweite Heimat. In den Pfingstferien ist da natürlich richtig viel los. Aber das konntet ihr ja erleben. Da ist natürlich ein Wohnmobil praktisch - man ist an keinen Ort gebunden und kann sich den Schönsten aussuchen.
Ganz liebe Grüße
Manuela
Sehr sehr schöne Urlaubsotos. Und so schicke Sonnenhüte der Beiden. Die verbreiten echte maritime und fröhliche Stimmung. Verrätst du wo du sie her hast? Glg juniorfleur
AntwortenLöschenHallo liebe Juniorfleur, der Hut von meinem Sohn ist von H&M, den von meiner Tochter habe ich selbst genäht.
LöschenVielen Dank, es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen. Es war auch ein wunderschöner Urlaub.
Liebe Grüße Tanja